Von
Anfang an war für uns klar, dass wir die Kleine zumindest vegetarisch ernähren
werden. Wie auch in anderen Bereichen möchten wir unserem Kind (und
später eventuell mal unseren Kindern) die Werte und Vorstellungen vermitteln, die
wir für richtig und gut halten. Wir selbst essen keine feischlichen
Produkte, weil ich es moralisch für komplett falsch halte - wie absurd
wäre es da, meinem Kind diese Produkte zu geben!
Leider
verstehen das viele nicht, schon angefangen mit unserem Kinderarzt. Ab
dem 8. Monat allerallerpätestens muss man Fleisch zufüttern, so seine
Devise. Ich habe mir angewöhnt, darüber zu lächeln, nett zu nicken und
ansonsten nicht weiter darauf einzugehen - eine Diskussion lohnt einfach
nicht. Nachdem unsere ehemalige Kinderärztin - die wir danach auch
schleunigst gewechselt haben - uns quasi befohlen hat, im 4. Monat nicht
mehr voll zu stillen sondern Pre zu füttern, da die Muttermilch nicht
genügend Nährstoffe hätte und nicht fettig genug sei (???), bin ich
sowieso der Überzeugung, dass viele Kinderärzte sich mit Säuglings- und
Kleinkinderernährung nur wenig auskennen. Oder ihre Überzeugungen und
ihr Wissen seit dem Studium in den 60ern nicht mehr aufgefrischt
haben...
Die
Familie dagegen reagierte überraschend positiv, bisher keine
Probleme von dieser Seite. Aber bis jetzt war die Kleine auch noch nie
ohne uns bei Großeltern oder Tanten, mal schauen wie es in ein paar
Jahren sein wird. Wir haben, zumindest in meiner Schwiegerfamilie, aber
auch gute Vorreiter: Meine beiden Schwägerinnen sind beide Vegetarier.
Glücklicherweise
ist die Minimaus ein sehr guter Esser - sie probiert eigentlich alles.
Den Eisenbedarf decken wir denke ich gut durch die obligatorische Banane
am Tag, Hirse- oder Haferbrei mit
Mandelmus und püriertem Obst mit Vitamin C zum Frühstück und eine
ansonsten sehr ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse. Mit B12 dürften
wir (noch) keine Probleme haben, da sie vom Papa Käse und ab und an
Joghurt bekommt und er ihr Müsli auch manchmal, wenn auch selten, mit Kuhmilch anrührt.
Natürlich
kann sie später frei entscheiden, was sie essen möchte, und ich werde
ihr auch nie Vorwürfe machen, wenn sie sich dafür entscheidet, Fleisch
und Fisch zu essen. Aber bis es so weit ist, dass sie eigene
qualifizierte Entscheidungen diesbezüglich treffen kann, möchte ich ihr
beibringen, was Fleisch ist, wo es herkommt, wieso Menschen es essen - und wieso andere Menschen es eben nicht tun. Ich denke, dann hat sie
eine sehr viel bessere Entscheidungsgrundlage als andere, die ihre
Salami nur abgepackt aus dem Kühlregal kennen und denen von ihren Eltern
verschwiegen wird, was für eine grausame, brutale Maschinerie die
Fleischproduktion ist, und die sich daher im schlimmsten Fall in ihrem
Leben keine Gedanken über ihren Konsum machen werden.
Ich möchte meine Tochter zu einem empathischen, sozialen Menschen heranziehen, und das beste, was ich ihr dafür meinerseits mitgeben kann, sind Geborgenheit, Liebe, einen sicheren Hafen, und Mitgefühl und Gerechtigkeitsempfinden für ALLE Lebewesen, nicht nur für andere Menschen. Da kann die vegan/ vegetarische Ernährung, die sie durch uns vorgelebt bekommt und von uns kennenlernt, eine ideale Grundlage bilden.
Weitere Infos zum Thema vegane und vegetarische Kinderernährung findet Ihr u.a. hier:
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